Am Anfang war das Experiment: wie lange hält man es mit sich selbst aus. Alleine im Nirgendwo, mit Keyboard, Laptop und Gitarre. Batterien entladen. Oder Batterien aufladen – je nachdem, wie man es sieht.
Julian le Play hat ein exzessiv spannendes Jahr hinter sich, vielleicht das spannendste seines Lebens. Eigene Musik im Radio, viel Tumult, viele neue Menschen, viele schöne Erfahrungen. Dabei war kaum Zeit für das, was ihm immer ein Ausgleich zum lauten Alltag war, nämlich: Musik machen.
Ein kleiner Ort an der kroatischen Küste war der richtige Platz für die notwendige Pause. Und nach vielen Tagen mit viel Zeit, um jeden Winkel, jede Gasse der Altstadt zu erkunden, fand Julian Symbole, die ihm halfen, seine Gefühle zu projizieren. Die Worte sollten schön klingen. Sie sollten sich schön anfühlen. Und sie sollten für sich so viel symbolische Kraft haben, dass sie von selbst eine Geschichte erzählen.
„Anker“ zum Beispiel – der erste Song von „Melodrom“. Julian lief an einem Anker vorbei, in einer sonnengewärmten Bucht. Auf der Suche nach den richtigen Worten für ein Lied – ein „ich hab dich lieb“-Lied, ohne „ich hab dich lieb“ zu singen. Der Anker, das Meer, die Wellen und der Sand wurden zu Versen über jemanden, der da ist, wenn „Wellen und Sturm sich in mir verfangen“. Auf einmal gab es so viele Mittel, um Dinge zu beschreiben. Die Ideen schienen unerschöpflich, überall waren plötzlich Wörter, waren Bilder, die der Anfang einer kleinen Geschichte waren. Die Assoziationen und Gefühle wachgerüttelt haben.
Die Melodien zu Julians Texten sind so intensiv, dass sie alleine schon ihre Geschichten tragen können. Zu Sehnsucht und Schwermut, zur Dunkelheit der Töne kommen Gedanken, die voll purer Hoffnung und voller Lebensmut sind. Der neue Tag und der Aufbruch – das hört man in jedem Song auf „Melodrom“.
Julian kam mit einem Koffer voll Neuem zurück nach Wien. Mit einer frischen, kleinen Welt, die in ihm entstanden ist. Zwischen Neuanfang und Sehnsucht, zwischen Melancholie und Optimismus musste ein Name gefunden werden, der beide Seiten in sich vereint. Die dunkle und die hoffnungsvolle. Das Melodram und die Beweglichkeit. Im Wiener Prater fand er sein letztes Symbol für diese Reise: ein altes Autodrom. Jung sein, träumen, Übermut. Das alles wurde zu seinem MELODROM.
1. Melodrom
2. Mein Anker
3. Phönix
4. Benzin
5. Wir haben noch das ganze Leben
6. Miss Curly Hair
7. Blue Jeans
8. Piloten
9. Rollercoaster
10. Karussell
11. Fallschirm
12. Der Wolf
13. Kartenhaus
14. In ein neues Land