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Kabarett zum Niederknien…

…macht Georg Ringsgwandl in der Starnberger Schlossberghalle. Das findet die Süddeutsche Zeitung:

„(…)Allein Ringsgwandls Erzählungen sind den Eintrittspreis schon wert. Was der Mann aus Bad Reichenhall zwischen den Songs so treibt, ist wunderbares, scheinbar locker aus dem Ärmel geschütteltes Kabarett: Ringsgwandl macht sich lustig über den Jazz, das Bildungsbürgertum und die Reichen am Starnberger See, mehr noch über sich selbst. Und er führt aufs Schönste vor, wie jemand an Größe gewinnt, der sich kleiner redet, als er ist. Das Tückische daran: Oft bleibt in der Schwebe, was Blödsinn ist, übertrieben und wahr. Stimmt es also, dass er in seinen Songs nie eigene Erlebnisse verarbeitet („i bin doch ned wahnsinnig“)? Gab es bei ihm Zuhause nur Bücher, die der Vater bei Wettschießen der Wehrmacht gewonnen hatte? Sind in seiner Familie alle Spinner? Kann es sein, dass er Holzfäller-Lieder im Koffer seiner Zither gefunden hat? Und: Ist der Oberarzt wirklich bei den Aufnahmen zur neuen CD „Woanders“ krank gewesen und hat deshalb Betreuer gebraucht, „ich wollt‘ schon sagen: Bewährungshelfer“? Muss man sich Sorgen machen um den 68-Jährigen?
Eher nein. Als Kabarettist und Texter ist Ringsgwandl, der erst in Jeansjacke und Hut und nach der Pause im beigen Anzug auf die Bühne kommt („es wird an nix g’spart“) ganz der Alte: sehr ironisch, feinsinnig fies, unheimlich komisch und mit Hang zur Absurdität. Dass Geld nicht glücklich macht, gehört nach wie vor zu seinen Botschaften. Er reimt geldaffin auf Feldafing und resümiert: „I hab die falsche Bank aus’graubt, jetzt langt’s bloß no für Seeshaupt“. Und natürlich singt Ringswandl, der einstige Gurkenkönig, von Verlierern, Träumern, Scheiternden oder davon, wie sich ein Dorf freiwillig zugrunde richtet.(…)